Im Moment sitze ich an meinem Schreibtisch und schaue aus dem Fenster. Mein Blick wandert über die Bergspitzen, die von der Sonne beleuchtet hoch in den wolkenlosen, blauen Himmel ragen. Endlich wieder Zuhause.
Nach sechzehn unvergesslichen Tagen im Städtchen Negotin im Osten Serbiens sind wir am Donnerstag todmüde nach zwanzig Stunden Fahrt aus dem Reisecar gestiegen und direkt in unsere Betten gefallen und haben geschlafen.
Beim Auspacken am nächsten Morgen bin ich dann nochmal für eine Zeit in den vielen Erinnerungen und Erfahrungen versunken, die ich in Serbien gemacht habe. Ich glaube ich habe selten so viel Neues in so kurzer Dauer erlebt...
Hier sind einige Eindrücke aus diesem interessanten Land... ich muss mich für die Qualität entschuldigen. Da meine bestellte Kamera wegen Komplikationen noch nicht angekommen ist, musste ich mich mit meiner Handykamera begnügen.
Wir wohnten in einem Haus ausserhalb der Stadt, zusammen mit Gemüsegarten, fünf supersüssen jungen Kätzchen, Hühnern und zwei verspielten Hunden. In Serbien sind viele Haushalte noch Selbstversorger, was z.B. Gemüse oder auch Fleisch anbelangt. Auch das Wasser aus dem Wasserhahn kann man nicht trinken. Meine Freundin Emiika und ich mussten das Trinkwasser an einem nahe gelegenen Brunnen besorgen. Es war eine wertvolle Erfahrung, mal für eine Zeit so zu leben...
Gemüse bekommt man jedoch auch auf dem täglichen Gemüsemarkt. Dort bietet sich eine riesige Auswahl, und die Farbvielfalt ist ein Augenschmaus.
Diesen süssen Welpen, wir haben ihn Toni genannt, wollte sein früherer Besitzer einfach aussetzen. In Serbien sind Hunde und Katzen im Gegensatz zu hier keine Haus- sondern Nutztiere und werden meist auch dementsprechend behandelt. Da wir hier in der Schweiz, wie in vielen anderen Ländern auch, ein Tierschutzgesetz haben, war es für mich ein Schock zu sehen wie viele Tiere behandelt wurden. Doch in Serbien wird das Tierschutzgesetz leider nicht wirklich ernst genommen. Wenigstens konnten wir zumindest Toni vor schlimmerem bewahren.
Eurocrem - eine der leckersten Süsswaren Serbiens...
Tomaten aus dem hauseigenen Gemüsegarten - ich muss zugeben, ich habe noch nie so leckere, geschmacksintensive Tomaten gegessen.
Obwohl viele Stadtteile etwas heruntergekommen sind, versprühen sie trotzdem einen gewissen Charme...
Mitten in der Stadt trifft man nicht selten auf winzige Steinhäuser mit Wellblechdächern, die neben den grauen, eintönigen Wohnblocks beinahe etwas verloren aussehen... und doch verleihen sie den Strassen das gewisse Etwas, das osteuropäische Städte von den modernen Städten Deutschlands oder der Schweiz unterscheidet.
Die festlich geschmückte Wohnungstür des Brautpaares an der Hochzeit...
Was wir uns natürlich auch nicht entgehen liessen, war das Kaffeesatzlesen. Viele Frauen in Serbien beherrschen diese Kunst noch, so auch unsere Gastgeberin, die Grossmutter von E'. Es war beeindruckend, wie zutreffend viele ihrer Aussagen waren.
Ich habe so manches erlebt und viel Neues gesehen. Schöne und auch nicht so schöne Dinge... doch die Reise in dieses mir unbekannte Land war es allemal wert, denn ich habe viel Wertvolles gelernt und kann nun auch einiges, was ich als vor meiner Zeit in Serbien als selbstverständlich angesehen habe, mehr zu schätzen wissen.
Meiner Meinung nach ist es viel lohnenswerter, in ungewöhnliche Länder zu reisen als in die typischen Reiseziele wie z.B. Mallorca. In Länder, über welche man nichts weiss und die nicht dem "Touristen-Mainstream" entsprechen. Denn genau in solche Länder, in meinem Fall waren das Bulgarien und Serbien, kann man ohne Vorstellungen und Erwartungen reisen und nach dem Urlaub mit einem prall gefüllten Rucksack voller einzigartiger, vielleicht sogar überraschender Erinnerungen zurückkehren.
So, und jetzt genug philosophiert für heute. ;-)
Ich wünsche euch einen schönen Abend & wir hören uns beim nächsten Post!
xx eure Lara
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